XFEL: Hamburger Preis für Theoretische Physik geht an Matthias Troyer

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29.04.2019
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Hamburger Preis für Theoretische Physik geht an Matthias Troyer

Internationaler Spitzenforscher kooperiert mit European XFEL

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Quantum researcher Matthias Troyer. Copyright: Microsoft

Der Hamburger Preis für Theoretische Physik der Joachim Herz Stiftung wird in diesem Jahr an Matthias Troyer verliehen. Troyer ist Professor an der ETH Zürich und zugleich in der Quanten-Forschung des Softwareherstellers Microsoft tätig. Den Preis erhält er für seine Beiträge zur Entwicklung der sogenannten Quanten Monte Carlo-Algorithmen. Mit ihnen lässt sich auf Grundlage von Zufallszahlen vorhersagen, wie sich kleinste Teilchen in quantenmechanischen Vielteilchensystemen wie Atomen oder Molekülen gegenseitig beeinflussen.

Die Joachim Herz Stiftung verleiht den Preis gemeinsam mit dem Wolfgang-Pauli-Centre (WPC) der Universität Hamburg und dem Deutschen Elektronen-Synchrotron DESY sowie dem Exzellenzcluster „CUI: Advanced Imaging of Matter“ der Universität Hamburg. Troyer ist ein international anerkannter Spitzenforscher auf dem Gebiet der Weiterentwicklung von Quantencomputern und supraleitenden Materialien.  

Troyer wurde für den Preis von Prof. Alexander Lichtenstein von der Universität Hamburg und von European XFEL Geschäftsführer Prof. Robert Feidenhans’l für den Preis vorgeschlagen. Er ist mit insgesamt 137.036 Euro – eine Anspielung auf die Sommerfeldsche Feinstrukturkonstante – ausgestattet und damit einer der höchstdotierten deutschen Wissenschaftspreise für Physik. Er wird anlässlich eines Symposiums am 13. November 2019 im Hamburger Planetarium verliehen.

„Mit Professor Troyer zeichnen wir einen Wissenschaftler aus, dessen Arbeit verschiedene Gebiete der Physik und Computerwissenschaft verbindet. Durch seine aktuelle Forschung im Bereich der Quantencomputer ist er mit Universitäten und Unternehmen in den USA und weltweit vernetzt. Und er hat eine Open Source Plattform gegründet, um sein Wissen zu teilen. Auch diesen Beitrag zu gemeinsamer Forschungsarbeit wollen wir mit der Preisvergabe an Professor Troyer würdigen“, sagte Dr. Nina Lemmens, Mitglied des Vorstands der Joachim Herz Stiftung.

Mit dem Preis sind auch Forschungsaufenthalte in Hamburg verbunden, bei denen Troyer Vorträge halten und intensiv mit Doktoranden, Postdocs und Kollegen arbeiten wird. Gemeinsam mit Prof. Lichtenstein wird Troyer zum Beispiel eine Doktorarbeit in der Theorie-Gruppe bei European XFEL betreuen.

European XFEL Geschäftsführer Prof. Robert Feidenhans’l erklärte: “Matthias Troyer hat bedeutende Beiträge zur theoretischen Quantenphysik geleistet. Wir freuen uns sehr, dass er diesen renommierten Preis erhalten hat. Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit mit ihm hier bei European XFEL und mit den Kollegen in Hamburg. Ich bin sicher, dass der Austausch uns zu neuen Wegen inspirieren wird.“ 

Auf den persönlichen Austausch mit meinen Kolleginnen und Kollegen am DESY und an der Universität Hamburg, in der Physik, aber auch angrenzenden Instituten wie der Informatik, freue ich mich sehr“, so Troyer. „Die Kombination von Quantenphysik und  Künstlicher Intelligenz eröffnet spannende Möglichkeiten für den wissenschaftlichen Fortschritt, sowohl auf dem Gebiet der theoretischen Physik als auch für die Auswertung experimenteller Daten, wie sie beispielsweise beim European XFEL anfallen.“

Weitere Informationen zu Matthias Troyer und seine Arbeiten finden Sie in der ausführlichen Presseinformation der Joachim-Herz-Stiftung.