XFEL: DESY- und European XFEL-Wissenschaftler mit Innovationspreis ausgezeichnet
DESY- und European XFEL-Wissenschaftler mit Innovationspreis ausgezeichnet
Gemeinsam mit Paul Emma vom Lawrence Berkeley National Laboratory wird den Physikern von DESY und dem europäischen Röntgenlaser European XFEL der Preis für ein von ihnen entwickeltes „Self-seeding“-Verfahren verliehen, das Freie-Elektronen-Laser deutlich verbessert.

Röntgenlaser wie DESYs Freie-Elektronen Laser in Hamburg (FLASH), der gerade in Norddeutschland in Bau befindlichen European XFEL und die SLAC Linac Coherent Light Source (LCLS) sind die brillantesten Lichtquellen der Welt. Mit ihren ultrakurzen Röntgenblitzen wollen Wissenschaftler in Zukunft einzelne Moleküle, Atome und sogar den Verlauf chemischer Reaktionen direkt beobachten. Im Jahr 2010 haben Geloni, Kocharyan und Saldin ein Verfahren entwickelt, mit dem die bereits herausragenden Eigenschaften der großen Laser noch deutlich verbessert werden können, indem ein spezieller Kristall in die Lichterzeugungsstrecke eingesetzt wird. Damit – so die Berechnung der Wissenschaftler – könnte die sogenannte longitudinale Kohärenz der Röntgenpulse um ein bis zwei Größenordnungen gesteigert werden, so dass sie sich noch wesentlich besser für Experimente nutzen ließen.
Auf Basis dieser theoretischen Grundlage hat 2012 eine Gruppe um Paul Emma an der LCLS erfolgreich nachgewiesen, dass die Methode tatsächlich funktioniert.Nach Nominierung durch European XFEL hat das Preiskomitee jetzt die entscheidende Rolle und den herausragenden Beitrag der Wissenschaftler für die Entwicklung der Röntgenlichtquellen gewürdigt.
Der mit 4000 Euro dotierte Innovationspreis wird jährlich vom Freundeskreis Helmholtz-Zentrum Berlin e.V. an Wissenschaftler europäischer Forschungsinstitute verliehen. In diesem Jahr wurde er am 13. Dezember im Rahmen des Nutzertreffens des Helmholtz-Zentrums Berlin für Materialien und Energie GmbH überreicht.