XFEL: European XFEL kooperiert mit führender spanischer Laser-Forschungseinrichtung
European XFEL kooperiert mit führender spanischer Laser-Forschungseinrichtung
European XFEL und das spanische Center for Ultrashort Ultraintense Pulsed Lasers (CLPU) in Salamanca werden gemeinsam Verfahren zur Erforschung von Materie unter extremen Bedingungen sowie neuartige Ultrakurzpulslaser entwickeln, die mit den Röntgenpulsen des European XFEL zur Untersuchung physikalischer und chemischer Prozesse eingesetzt werden können. Eine Absichtserklärung, die Forschungsanstrengungen mit Freie-Elektronen-Röntgenlasern auf diesen neuen und vielseitigen Gebieten zu bündeln, haben beide Forschungseinrichtungen am 10. Oktober 2011 am Sitz der European XFEL GmbH in Hamburg unterzeichnet. Im Rahmen der Zusammenarbeit wird eine Expertin für optische Laser von CLPU zunächst für die Dauer von sechs Monaten in der Optical Laser Group von European XFEL mitarbeiten.
Die Erforschung des Verhaltens von Materie unter Extrembedingungen wie etwa sehr hohem Druck oder Temperaturen von einigen 10 000 Grad Celsius kann dabei helfen, neue Erkenntnisse in der physikalischen Grundlagenforschung zu gewinnen, astrophysikalische Modelle für Planeten zu entwickeln oder die Fusionsforschung zur zukünftigen Energieerzeugung auf der Erde voranzutreiben. Neue optische Lasertechnologien in Kombination mit den einzigartigen Leistungsdaten des European XFEL ermöglichen es Wissenschaftlern, ultraschnelle Vorgänge wie chemische oder biochemische Reaktionen zu filmen. Sie können dadurch chemische Prozesse besser verstehen, um etwa effektivere Produktionsverfahren für die Industrie oder neue Medizinprodukte und medizinische Geräte zu entwickeln. Die Röntgenblitze des European XFEL sollen dabei meist für die eigentlichen Aufnahmen verwendet werden. Die optischen Laser sind dagegen dafür vorgesehen, um beispielsweise Proben schnell aufzuheizen oder Moleküle anzuregen – etwa um ein Plasma zu erzeugen oder eine chemische Reaktion in Gang zu setzen. Für viele dieser Anwendungen müssen optische Laser entwickelt werden, die eine ähnliche hohe Pulsrate haben wie der European XFEL.
„Beide Partner sind sehr daran interessiert, wissenschaftliche Anwendungen und Instrumente für die Lasertechnologie mit ultrakurzen Röntgenblitzen von höchster Intensität zu entwickeln“, sagte Thomas Tschentscher, einer der wissenschaftlichen Direktoren der European XFEL GmbH. „CLPU ist eine auf diesem Gebiet führende Forschungseinrichtung und wir freuen uns auf eine fruchtbare Zusammenarbeit.“
