XFEL: Zweite Tunnelbohrmaschine AMELI legt los
Zweite Tunnelbohrmaschine AMELI legt los
Nun ist auch die zweite Tunnelbohrmaschinen für den European XFEL im Einsatz: Am 11. Januar 2011 fraß sich die kleinere Maschine in die Wand ihres Startschachts, der Baugrube für die zukünftige Experimentierhalle, und anschließend ins Schenefelder Erdreich. Insgesamt acht Tunnelabschnitte wird die auf den klangvollen Namen AMELI („AM Ende Licht“) getaufte Maschine bis Sommer 2012 unter dem späteren Forschungscampus in Schenefeld (Schleswig-Holstein) herstellen.
Mit einem Außendurchmesser von 5,48 Metern, einer Länge von 84 Metern und einem Gewicht von 500 Tonnen ist AMELI etwas kleiner als ihre Schwester TULA. Sie gräbt den „Tunnelfächer“ unter dem zukünftigen Forschungsgelände des European XFEL in Schenefeld: Von der Baugrube für die spätere Experimentierhalle aus wird sie acht Tunnelabschnitte mit einem Innendurchmesser von 4,60 Metern herstellen. So viele kurze Tunnelabschnitte zu konstruieren, ist selbst für erfahrene Tunnelbauer eine Herausforderung, denn die Maschine muss dafür insgesamt vier Mal auseinandergenommen, an ihren neuen Startpunkt in der zukünftigen Experimentierhalle zurücktransportiert und wieder zusammengebaut werden. Weitere drei Mal muss sie durch einen bereits bestehenden offenen Schacht hindurchbewegt werden, um an der gegenüberliegenden Schachtwand erneut starten zu können. Auch dafür musste die Maschine vom Hersteller speziell ausgelegt werden.

Ebenso wie ihre „große Schwester“ TULA, die Anfang Juli 2010 an den Start ging, wurde auch die zweite Tunnelbohrmaschine zusammen mit den von ihr herzustellenden Tunnelabschnitten vor Beginn der Arbeiten feierlich getauft. Dazu fanden sich am 21. Dezember etwa 250 Gäste – Tunnelbauer, Mitarbeiter von European XFEL GmbH und DESY sowie Gäste aus Politik und Wissenschaft – in einem beheizten Zelt in der Baugrube der späteren Experimentierhalle neben der Tunnelbohrmaschine ein.

Taufpatin der von AMELI herzustellenden Tunnelabschnitte ist Dr. Cordelia Andreßen, Staatssekretärin für Wissenschaft, Wirtschaft und Verkehr des Landes Schleswig-Holstein. Der bergmännischen Tradition entsprechend tragen die Tunnelabschnitte ihren Vornamen (Cordelia-Tunnel). Ihr zur Seite steht die Taufpatin der Maschine, Christiane Küchenhof, Bürgermeisterin von Schenefeld, die den Namen der Maschine bekannt gab. Wie bei TULA wurde auch diesmal eine Holzstatue der heiligen Barbara im Rahmen einer ökumenischen Andacht gesegnet und in einem Schrein an der Tunnelwand aufgestellt. Als Schutzpatronin der Bergarbeiter und Tunnelbauer soll sie diese vor den Gefahren bei der Arbeit bewahren. Während der Bauzeit gilt die Taufpatin der Tunnel, Staatssekretärin Andreßen, als irdische Vertreterin der heiligen Barbara.

Weitere Informationen:
Pressemeldung zur Tunnel- und Tunnelbohrertaufe vom 21. Dezember 2010,
Tradition der Tunnel- und Bohrertaufe und Ablauf des
zweiten Tunnelfests
Den Fortschritt der Tunnelbohrmaschinen TULA und AMELI können Sie im Internet auf unserer Baufortschritts-Seite verfolgen.