XFEL: Nobelpreisträgerin Donna Strickland besucht European XFEL

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10.02.2023
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Nobelpreisträgerin Donna Strickland besucht European XFEL

Preisgekrönte Forschung mit großer Bedeutung für European XFEL

Donna Strickland, die 2018 mit dem Nobelpreis für Physik ausgezeichnet wurde, besuchte am Freitag European XFEL. Nach einem wissenschaftlichen Austausch mit dem European XFEL-Management und Forschenden nahm sie an einer Führung durch die Experimentierhalle teil und hielt einen Vortrag über ihre preisgekrönte Forschung.

"Donna Stricklands Forschung hat enormen Einfluss auf die Laserwissenschaft, der in der gesamten wissenschaftlichen Gemeinschaft und in der Gesellschaft nachhallt, aber für uns bei European XFEL eine besondere Bedeutung hat", sagte Robert Feidenhans'l, Geschäftsführer von European XFEL.

Ein weiterer Programmpunkt des Besuchs war eine Diskussion mit den Doktorandinnen und Doktoranden am European XFEL "Es ist inspirierend, jemanden zu treffen, der die höchste Auszeichnung der Physik erhalten hat, vor allem, wenn diese Person auf einem Gebiet arbeitet, das einem vertraut ist", erklärte Doktorandin Sharmistha Paul Dutta. "Aber es ist auch ein bisschen einschüchternd zu hören, dass sie den Nobelpreis für Arbeiten erhalten hat, die sie zum Teil während ihrer Doktorarbeit gemacht hat."

Strickland erhielt den Nobelpreis 2018 gemeinsam mit Gérard Mourou "für ihre Methode zur Erzeugung hochintensiver, ultrakurzer optischer Pulse", die als gechirpte Pulsverstärkung (CPA) bekannt ist. Es ist schwierig, sehr kurze Laserpulse zu verstärken, da sie in sehr kurzer Zeit eine enorme Energiemenge abgeben, was zu katastrophalen Schäden an Laserverstärkersystemen führen kann. CPA ist eine Technik, bei der ultrakurze Laserpulse vor der Verstärkung in längere Pulse gestreckt und nach der Verstärkung wieder in kurze Pulse komprimiert werden. Dies ermöglicht die Erzeugung ultrakurzer, hochintensiver Laserpulse. Diese Technik hat den Bereich der Laseroptik revolutioniert und ermöglicht zahlreiche Anwendungen, unter anderem in der Augenchirurgie.

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Donna Strickland mit Chris Milne, Leitender Wissenschaftler an der FXE-Experimentierstation

In der Forschung am European XFEL werden neben dem leistungsstarken Röntgenlaser auch Laser im sichtbaren und infraroten Wellenlängenbereich eingesetzt. Diese Laser lösen zum Beispiel Prozesse in biologischen Proteinen aus oder ermöglichen spektroskopische Messungen. Strickland informierte sich unter anderem über die leistungsstarken Laser der Helmholtz International Beamline for Extreme Fields (HIBEF), eines internationalen Konsortiums unter der Leitung des Helmholtz-Zentrums Dresden-Rossendorf (HZDR) in Zusammenarbeit mit dem Hamburger Forschungszentrum DESY. Die Laser kommen an der European XFEL Experimentierstation HED zum Einsatz, die Einblicke in die Struktur von Materialien und in hyperschnelle natürliche Prozesse von Plasmen ermöglicht. Forschende können mit diesen Erkenntnissen beispielsweise Modelle komplexer physikalischer Prozesse wie der Planetenbildung verbessern.

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Donna Strickland beim Eintrag in das European XFEL Gästebuch mit Geschäftsführer Robert Feidenhans'l und der wissenschaftlichen Direktorin Sakura Pascarelli

"European XFEL ist ein sehr beeindruckendes Forschungsinstitut", sagt Strickland. "Ich freue mich auf weitere Forschungsergebnisse, die durch die hochintensiven Röntgenpulse ermöglicht werden."

Im Rahmen ihres Besuchs in Deutschland besuchte Strickland auch das HZDR in Dresden.

Lesen Sie mehr über das HED-Instrument:  https://www.xfel.eu/facility/instruments/hed/index_eng.html 

Press Kontakt

Dr. Bernd Ebeling
Tel: +49-40-8998-6921
E-mail: bernd.ebeling@xfel.eu